23.10.2008 Adventure Park, 7+: Ende Oktober, noch rechtzeitig vor den ersten Schneefällen, können Reini Scherer, Dieter Stöhr, Susanne Scherer und Karin Stöhr vermutlich einen, wenn nicht deeen zukünftigen alpinen Plaisier - Klassiker an der Mieminger Kette erstbegehen. Die Route zum "Fisch" (ein Schneefeld bzw ein Gletscher, der in einem Felskessel eingebettet ist, vermutlich durch eine unterirrdische Quelle versorgt wird und daher sogar auf der Südseite das ganze Jahr über bestehen bleibt), befindet sich rechts - östlich unterhalb der Griesspitze und links - westlich der Mitterspitzen bzw des westlichen Schoßkopfes und kann erreicht werden, indem man von Obermieming oder Barwies dem Stöttlbach bis an sein hinterstes Ende (über Forstweg vorbei an Stöttlbrücke) folgt.
Mitte November gelingt Reini, Susanne und Hansjörg Scherer dann noch eine kürzere Variante im 5 Grad, die sie den "Marillensteig 5 bzw 6-" taufen.
ADVENTURE PARK 7+: 500-650m, 15-18 Sl, R+S Scherer und D+K Stöhr, Oktober 2008
Zwischen anfänglichen und abschließenden Soloarbeiten von Reini, legten die Erstbegeher ihre Route aus dem unteren "Schneekessel" heraus in die Höhe und tauften sie "adventure park". Wer den abenteuerlichen und landschaftlich äußerst beeindruckenden Zustieg, vorbei an den Schneefeldern, vorbei an den Wasserfällen und dann direkt über die Schneefelder hinter sich gebracht hat und dann auch noch den Abstieg in Angriff genommen hat, der wird verstehen, warum es zu diesem Namen kam.
Die Wand hat eine Höhe von über 450 m, hat 15 - 18 Seillängen und damit eine Kletterlänge von 500 m bis 600 m vorwiegend im 5. , 6. und 7. Grad.
Material: 12 Express, 70 m Einfachseil oder 60 m Doppelseil, Helm und für jene,
die die Einstiege übers Schneefeld probieren sind Pickel oder Steigeisen
empfehlemswert. Die Route ist mit komplett mit Bohrhaken eingerichtet und
nachträglich sogar mit einigen Orientierungshaken ausgestattet worden.
Zustieg: in Obermieming beim Gasthog Post Richtung Spielplatz (links an der
Kapelle vorbei). Dort parken und mit dem Fahrrad in ca 30 min über die
Stöttlbrücke, an der Boasligbrücke und der hinteren Stöttlbrücke vorbei
bis zum Ende der Forststraße. Von dort in ca 30 - 40 min, zuerst rechts
dann links vom Bach zum "Fisch" empor. In leichter Kletterei an den
Wasserfällen vorbei und zum Schluss rechts haltend über das
Schotterband zum Einstieg.
Abstieg: vom 1. Balkon, bzw von der Terasse kann noch abgeseilt werden. Bitte
die Abseilkarabiner belassen und nicht vergessen, dass bei kritischer
Schneelage auch das Felsband (2er Gelände) nach dem Einstieg
zurückgequert werden muss!
Vom 2 Balkon: Nach der Terasse ist in jedem Fall der
Abstieg über den Normalweg zur westl. Mitterspitze empfehlenswerter
und bequemer: Vom Ausstiegsplatzl ca 300 m Richtung Osten (weiße Rinne) und
dann über 20 m Klettersteig absteigen. Zuerst abwärts, dann leicht
aufwärts und dann immer unter dem westlichen Schoßkopf Richtung
Osten queren (viele, rote, große Markierungen) bis man einen
Doppelbaum ansteuert. Hier über den grasigen Rücken hinunter bis zum
Wald und weiter bis ins Bachbeet zurück zur Forststraße (45-60 min
für den Abstieg). Dann in 5 min mit dem Rad nach Obermieming zurück.
Gute Pizzeria gibts in Barwies neben der Kirche!
Charakter: trotz der im Plaisierstil eingerichteten Route, ein recht
beeindruckendes Erlebnis im sehr alpinem Ambiente. Auch wenn in
schönen, kompakten, abgeschliffenen Platten geklettert wird, so ist
nicht nur die Länge der Route, sondern vor allem der Zustieg
und der Abstieg nicht zu unterschätzen. Stolpern ist in jedem Fall
verboten! Für die Querung in der 4. und 5. Länge wurden alle 15 - 20 Meter
Orientierungshaken gesetzt.
Zeit: Auto - Auto: ca 9 Stunden (6 fürs Klettern, plus 1,5 Zustieg und 1,5 Abstieg),
man gelangt zwar recht zügig zur 1. Terasse, für die letzten 4 Längen
braucht man meist aber etwas länger.
Hinweise: Das Begehen der Altschneedecke, wir haben sie den "unteren Fisch" getauft, ist sehr
gefährlich. Je nach Schneelage des vergangenen Winters liegen hier unterschiedlich
hohe Schneereste, die ständig unterspühlt werden und daher jederzeit einbrechen
können. Je nach Schneelage gibt es Randspalten, wo man bis zu 30 m in die Tiefe
stürzen kann! Vor allem in der früh ist diese Schneedecke gefroren hart und das
Begehen mit Turnschuhen ist in keinem Fall ratsam! Beim Abstieg sollte man
bedenken, dass die Konzentration meist nicht mehr gut ist und ein Stolpern trotzdem
nicht erlaubt ist. PS.: Piknik für das Ausstiegsplatzl nicht vergessen. Es lohnt sich!
Während der Erstbegehung bei Schönwettertagen war überhaupt kein Steinschlag, aber:
Vorsicht im Winter vor Lawinen! Und Vorsicht bei Schlechtwetter oder Gewitter: Regen
nimmt Steine und Geröll von oben mit und kann Seil und Menschen treffen! Bei
schlechten Wetterverhältnissen hat man in dieser Wand nichts verloren!
MARILLENSTEIG, linke Variante 5+,
rechte Variante 6-,
350 m, 8 bis 11 Sl,
Reini + Susanne + Hansjörg Scherer Nov. 2008
Und weils so schön ist, konnte im November noch eine weitere Route eingerichtet werden, welche über sagenhafte Wasserrillen und schöne Platten führt (siehe Fotos) Dabei dürfte es sich um eine gelungene "Einsteigerroute" handeln, die dem Niveau entsprechend, mit vielen Orientierungshaken und daher hervorragend abgesichert ist.
Die Route zweigt wenige Meter vor dem großen Linksquergang zur "Adventure Park" rechts ab und steuert mit einigen Rechtsquergängen die silbrigen Platten mit Wasserrillen rechts oben an.
Material: Einfachseil oder Doppelseil, 10 Express, Helm und Schuhe für den Abstieg. Die Route
ist mit Bohrhaken und vielen Orientierungshaken optimal abgesichert
Zustieg: siehe Adventure Park
Abstieg: nach der letzten Seillänge über leichtes Gelände ca 300 m diagonal nach rechts oben
"gehen" bis zum rot markierten Abstiegsweg von der Mitterspitze. Dann den roten
Markierungen unterhalb des westlichen Schoßkopfes weiter folgen und queren bis
man am Rücken die einzelnen Bäume entdeckt.
Diesen ansteuern und den Markierungen bis in den Waldrücken und weiter ins
Bachbeet zurück zur Forststraße folgen.
Zeit: Auto - Auto: ca 5-6 Stunden (1,5 h für Zustieg, 3 h fürs Klettern, 1 h für den Abstieg)
Hinweise: am Einstieg und ganz oben können die beiden 20 und 30 m Längen
jeweils zusammengehängt werden, daraus ergeben sich zwischen 8 und 12
Seillängen.
Charakter: nette, spielerische Route, die hauptsächlich über flache Platten und oben über
traumhafte Wasserrillen führt. Prädikat - Genuss für gemäßigte Kletterer.
Vorsicht: beim Zustieg und Abstieg ist "Stolpern" verboten.
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