19.05.2007 Obertilliach ist ein Denkmal geschütztes Haufendorf in Osttirol und hat den vermutlich einzigen, aktiven Nachtwächter Europas. Diese, knapp 800 Einwohner zählende Gemeinde hat sich zu einem Welt bekannten Biathlonzentrum gemausert und ist ein Bergbauerndorf mit vielen kleinen Pensionen und netten Gasthäusern und vielen freundlichen Einwohnern, wo man im Sommer auch Gefahr laufen kann durch das wilde und fleißige Treiben der Bergbauern von Traktoren überfahren zu werden (ist natürlich ein Scherz). Das malerische Dorf mit dem kleinen familienfreundlichen Schigebiet ist überdies auch Ausgangspunkt vieler Wandermöglichkeiten in die Karnischen Alpen und in die Lienzer Dolomiten und bei manchen auch als Geheimtipp für Schitouren bekannt.
In dieser Gegend hat sich in den letzten Jahren bezüglich Klettern einiges getan. Siehe auch www.obertilliach.at (ein wenig Werbung darf sein)
Nicht nur, dass von den Scherers an der Porze einige Routen saniert und neu erstbegangen wurden, auch im Winklertal in Kartitsch hat Reini mehrere Routen an der Gatterwand eingerichtet und saniert, die Lienzer Elite bouldert wie verrückt im Erschbaumertal und im Tuffbad bei Maria Luggau werden von den Einheimischen Oberluggauer und Lugger seit neuestem auch Mehrseillängen Routen eingebohrt.
Reinhold Scherer hat versucht all die möglichen Klettereien rund um seine Heimatgemeinde zusammenzufassen. Er ist über die Grenzen Europas nicht nur als Trainer der Wetlcupelite im Wettkampfklettern, sondern auch als Kletterer und Erstbegeher vieler Routen vom 4 bis 11. Schwierigkeitsgrad bekannt. Er ist Geschäftsführer vom Kletterzentrum Tivoli in Innsbruck und hat knappe 1000 Routen überall auf der Welt erstbegangen, unter anderem auch in Malaysien, Thailand, Italien und Tirol und Kärnten.
Auch im Gailtal tut sich also was!
Wer Lust auf alte alpine Klassiker hat, der kann auch die zahlreichen alpinen Routen von Sint Sepp an den Liköfelwänden oder am Kinigat versuchen. Diese sind aber nicht saniert, eher unlohnend und werden kaum wiederholt und deswegen in diesem Artikel auch nicht näher erläutert. Nähere Infos dazu findet man in dem, von Peter Holl verfassten Alpenvereinsführer über den Karnischen Hauptkamm. Auch die alpinen Klettergebiete Hochweißstein und Kellerspitzen (eigentlich beide ein Geheimtipp) werden hier nicht näher erläutert, sie sind im italienischen Kletterführer über die Karnischen Alpen genau berschreiben.
Ich möchte euch in Etappen einzelne Gebiete meiner Heimat vorstellen, die noch in keinem Führer erwähnt sind:
1. Porze Nordwand * * *
2. Gatterwand * * * * *
3. Tuffbad * * * *
4. Klettergarten Dorfertal *
5. Klettergarten Leitnertal *
6. Bouldern im Erschbaumertal * * * *
(* wenig lohnend, ** auch hier stecken Haken, *** interessant, **** lohnend, ***** sehenswert)
Die Klettermöglichkeiten:
1. Porze Nordwand - Karnische Alpen - Obertilliach - Osttirol
Charakter: die bis zu 400 Meter hohe, von zahlreichen Schluchten durchzogene Nordwand der Porze ist mit „Riffkalk“ durchsetzt, ist Teil des berühmten Karnischen Höhenweges („Friedensweg“) und zieht seine Aufmerksamkeit bereits von Obertilliach aus auf sich. Sie hat viele kompakte und ausgewaschene, aber auch viele brüchige Felsabschnitte. In den letzten Jahren versuchten Reini und Hansjörg Scherer vermehrt, kompakte Linien durch die Wand zu finden.
Es gibt auch einen Normalaufstieg und zwei Klettersteige (jeweils von Osten und Westen) bis zum Gipfel. Direkt in Falllinie des Gipfels, beim Einstieg von „Niggen’ s Tour“ befindet sich ein, noch ausbaufähiger Klettergarten im besten und sehr ausgewaschenen Gestein mit Routen vom 5. bis zum 9. Schwierigkeitsgrad.
Tipp: wenn sich bereits Kletterer in der jeweiligen Route befinden wird auf Grund des Steinschlages davon abgeraten, ebenfalls in die Route einzusteigen.
Beste Jahreszeit: In regenarmen und warmen Perioden des Hochsommers und des Frühherbstes. Trotzdem warme Kleidung mitnehmen. Im Frühsommer liegt in den Schluchten oft noch viel Schnee. Nur bei regensicherem Wetter einsteigen. Bei Gewitter verwandeln sich die zahlreichen Schluchten zu reißenden, mit Steinschlag bespickten Bächen.
Zustieg / Zufahrt: Von Obertilliach über das Dorfertal zum Klapfsee. An Wochenenden kann man von dort mit dem PKW sogar weiter bis zur Porzehütte fahren. Vom Klapfsee in 45 – 60 min, von der Porzehütte in 30 – 45 min über Wanderweg bis zu einem großen Stein direkt vor der Schotterreise und von dort direkt zum Wandfuß empor
Abstieg: vom Gipfel entweder nach rechts (Osten) über einen versicherten Steig zurück zur Porzehütte oder nach links (Westen) über den Normalweg oder über den Klettersteig zurück zum rechten Wandfuß und von dort zurück zum Ausgangspunkt.
1. Familientour, 6+, 7 Sl (5 obl.), 220 m
Charakter: klassische, alpine Route, die zusammen mit dem Seil freien Ausstieg zum
Gipfelgrat ein abgerundetes alpines Abenteuer darstellt. Großteils im
4.Grad mit harter Einstiegspassage (seit 2006 auch 5 / A0 möglich). Die
Route wurde 1983 mit 9 belassenen Normalhaken erstbegangen und in
den letzten Jahren mit vielen Bohrhaken, Orientierungshaken und
Standhaken saniert. Die 4. und 5. Seillänge sind etwas brüchig.
Material: durch die Sanierung im Jahr 2006 sind keine Keile oder Bandschlingen
mehr nötig, es genügen 10 Expressschlingen
Einstieg: Im zentralen rechten Wandteil zieht eine markante, sich oben verbreiternde
Schlucht mit großen grünen Wiesenflecken nach rechts oben bis zum
Gipfelgrat. Am Fuße dieser Schlucht, an der höchsten Erhebung des
Schotterkegels befindet sich der Einsteig. Es liegt fast immer Schnee am
Einsteig!
Aus- bzw. Abstieg: Ab der 7. Seillänge kann man über die erste Wiese leicht links
haltend (links am großen Block vorbei) seilfrei im 1. und 2. Grad
in 15 – 20 min bis zum Gipfelgrat klettern (ca 200 Höhenmeter).
Dann noch 15 min nach links bis zum Gipfel oder nach rechts über
Klettersteig oder Normalweg in ca 45 – 60 min bis zum Wandfuß.
Ein Abenteuer anderer Art bietet die teils stark überhängende
Abseilpiste über die Route „Odyssee“. Dazu quert man am oberen
rechten Ende der 1. Wiese 15 m über leichtes Gelände nach rechts
zur Abseilpiste (60 m Doppelseil nötig; Dauer: ca 1 Stunde)
Erstbegehung: Scherer Hansjörg und Scherer Reinhold 1983
2. Ikarus, 7+, 4 Sl (7- obl.) 100 m
Charakter: Sehr schöner Einstieg zur Familientour in sehr kompaktem und griffigem
Felsen. Durch die anspruchsvolle, teils überhängende Verschneidungs-
kletterei geht der alpine Charakter trotz bombigen Fels nicht verloren.
Der Übergang (4 Meter) in die Familientour ist etwas brüchig.
Material: die Route ist mit Bohrhaken und Standketten super abgesichert.
12 Expressschlingen.
Einstieg: 50 m rechts der Familientour am rechten Pfeiler einer auffallenden
Verschneidung
Aus- bzw. Abstieg: man kann entweder über die Familientour aussteigen oder über
die Route abseilen. Mit 60 m Einfachseil Pendeln nach links zum 2. Stand
nicht vergessen. Mit 60 m Doppelseil kommt man vom 3. Stand mit
Seildehnung ganz nach unten.
Erstbegehung: Scherer Reinhold und Scherer Hansjörg, am 7. August 2006
3. Die Odyssee, 8-, 10 Sl (7- obl.) 245 m
Charakter: alpines Abenteuer im bestens abgesicherten und großteils sehr gutem
Felsen. Nur wenige brüchige Abschnitte im 4. Grad und stellenweise
überraschend kompakter und überhängender Fels. Auch in den
leichteren Abschnitten wurden viele Bohrhaken gesetzt, um den
Wiederholern die Orientierung zu erleichtern. Bei großer
Seilreibung empfiehlt sich in der letzten Seillänge ein Zwischenstand
am 5. Zwischenhaken.
Material: 12 Expressschlingen. An den Standplätzen befinden sich Ketten
Einstieg: ca 150 Meter rechts der Familienroute bei einer Verschneidung, bzw.
Rampe mit kleinem Überhang.
Aus- bzw Abstieg: mit einem 60 m Doppelseil kann man mit 50, 60, 40 und 60
Meter Abseilstrecken in ca 1 Stunde wieder bis zum Einstieg gelangen.
Siehe Pfeile am Topo. Mit einem Einfachseil dauert das Ganze
entsprechend länger und ist mit viel Pendelarbeit verbunden. Alpin
versierte Kletterer bevorzugen aber den Ausstieg zum Gipfel. Dabei
klettert man vom letzten Stand seilfrei zuerst ca 15 Meter nach links auf
einen Grat und dann weiter nach links über eine Wiese und anschließend
leicht links haltend bis zum Gipfelgrat (ca 200 Höhenmeter, siehe Topo).
Erstbegehung: Scherer Reinhold und Scherer Hansjörg am 7 und 8. August 2006
4. Niggen`s Neue Tour, 5+ , 12 Sl, 490 m
Charakter: Plaisiermäßig neu eingerichtete Route mit alpinem Einschlag. 4 Seillängen im 5 Grad und der Rest vorwiegend im 3. und 4. Grad. Niggen`s Tour ist ein direkter Einstieg zu dem, im Karnischen Führer als „Unmittelbare Nordwand“ (H. Kaser, O. Steinmann 1927) bezeichneten Anstieg. "Die Unmittelbare" zieht in der oberen Hälfte links hinaus, während die alte "Niggens Tour" ab der Hälfte rechts hinaus verläuft. Reini und Hansjörg haben versucht, eine kompakte und lohnende Linie direkt zum Gipfel zu finden, was ihnen auch gelungen ist.
Deswegen ist hier nur noch die "Niggen`s Neue Tour" (Schneider Nikolaus) erwähnt und die alten unlohnenden Varianten, deren Linien schwer zu finden waren, werden hier nicht mehr angeführt. Die Route ist mit Bohrhaken, Standketten und vielen Orientierungshaken auch für Kletterer des 4. Grades ausreichend abgesichert. Damit kann diese Route wohl wieder zur Standardroute der alt eingesessenen Obertilliacher Bergrettung avancieren.
Material: 10 Express, Helm und 50 m Seil.
Einstieg: im „Klettergarten“, direkt unterhalb des von rechts unten nach links oben
verlaufenden Rampensystems in der Gipfelfalllinie befindet sich ein „spreizweiter“
Kamin. Dies ist der Einstieg. Links davon befindet sich eine Hand voll Routen mit je
einer Seillänge.
Aus- bzw. Abstieg: der Ausstieg führt direkt zum Gipfelkreuz. Man kann dann entweder
über den östlichen oder westlichen Klettersteig oder den westlichen
Normalweg wieder absteigen.
Erstbegehung: Die 3 Einstiegslängen wurden vom Obertilliacher Nikolaus Schneider mit
Gefolge in den 70er Jahren erstbegangen. Mittelteil Kaser/Steinmann 1927.
Die obere Hälfte wurde von Reini und Hasjörg Scherer am 1.September
2006 eingerichtet.
direkt beim Einsteig von Niggens Tour, in Fallinie des Gipfels befindet sich:
5. Klettergarten (eingerichtet 1987)
Der Klettergarten befindet sich in Gipfelfalllinie, am vorgelagerten und einzigem von rechts unten nach links oben verlaufendem Rampensystem (= Originaleinstieg der Unmittelbaren Nordwand). Alle anderen Felsschichtungen der Nordwand verlaufen von links unten nach rechts oben. Sehr kompakter Fels.
1. Haller Kübel 1. Sl, 30 m, 7-
2. Sl, 25 m, 6-
2. Herkules 30 m, 7
3. Herkules rechte Einstiegsvariante 30 m, 7+
4. Franziskanerbiabl 25 m, 8
5. Die Villa 25 m, 5+/ 6-
6. Niggen ´s Tour 1. Sl, 30 m, 5
7. Die fetten Jahre 25 m, Projekt, ca 9
2. Gatterwand im Winklertal bei Kartitsch
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Die Gatterwand im Winklertal bei Kartitsch ist in den letzten Jahren zu einem, der beliebteren Klettergebiete in Osttirol geworden. Scherer Reini hat hier im Winter 2005 mehrer lohnende und bereits jetzt schon oft wiederholte Routen eingerichtet. Entdeckt wurde die Wand aber bereits im Jahr 1991 von Sint Sepp und Schneider Bruno, die die Route "Stanlawies 7+" damals nur mit Klemmkeilen und Friends "clean" erstbegingen. Im darauf folgenden Jahr richtete Bruno dann mit Hermann Mair aus Sillian die Route "Peep Show 8" ein. In den Jahren darauf wurde diese Wand kaum noch, wenn überhaupt beklettert,so mancher Haken verschwand wieder hinter einem Graspolster und die Wand geriet in Vergessenheit. Erst als Reini diese Routen sanierte, alles neu ausputzte, die Linien großflächig abbürstete und 8 neue Linien in die Wand legte, kam plötzlich wieder Leben in die Wand. Die Arbeit hat sich ausgezahlt, wenn man bedenkt, dass er hierfür jedesmal von Innsbruck anreisen musste. Heute vergeht kaum ein Tag, an dem nicht Kletterer in der Wand zu sehen sind.
Material: Die Routen sind alle mit Bohrhaken ausgestattet, an den Standplätzen befinden sich
Ketten. Für eine Begehung benötigt man 14 Express und entweder ein 70 m
Einfachseil oder ein 50 m Doppelseil.
Abstieg: entweder 20 - 50 m nach oben und dann nach links in die grasige Rinne oder besser
einfach über die Routen abseilen.
Wandhöhe: 80 - 120 m, Ostsüdost Wand
Zustieg: In Kartitsch bei der Kirche ins Winklertal, am Sportzentrum vorbei bis zum Ende der
Forststraße. (Zufahrt derzeit noch immer geduldet - wenn man bereits beim
Sportzentrum parkt, dann dauert der Zustieg 20 min länger). Beim Parkplatz,
Wasserfall, dann den Zustieg zur Obstanser Seehütte 30 min bis zum Ende des
Wasserfalls folgen, wo sich eine Schutzhütte befindet. Einstieg auf 2000 m Seehöhe. Oft
windig, also Jacke mitnehmen. Im Winter wird über diesen Zustieg das Bergheu noch
mit den Hornschlitten heruntertransportiert.
Charakter: Klettergarten ähnliche, alpine Sportkletterei in fantastischer Umgebung. Ausgesetzte
Kletterei in bestem Kalk und in idyllischer Umgebung. Auf jeden Fall einen Besuch
wert. 5 von 5 möglichen Sternen für dieses Gebiet. In der
näheren Umgebung gäbe es noch viele Möglichkeiten für Neuerschließungen (siehe
Fotos unten)
Nur knapp von der Gatterwand entfernt befindet sich in der "Stanlawies" ein potentieller Klettergarten. Man passiert diese Felsen nach 10 min auf dem Weg zur Obstanser Seehütte (weitere 30 - 40 min), wo man nicht nur Tretbootfahren kann, sondern auch gemütlich an den großen Steinen ein Sonnenbad nehmen oder den höchst gelegenen Kriegerfriedhof Europas besichtigen kann, bevor man beim Abstieg zB die naturbelassene Eishöhle besichtigen könnte.
Die "Agna Nose" (wird nicht englich, sondern hochpustertalerisch ausgesprochen und kommt von Aigner Nase), ein 150 m hoher Felsriegel mit schönen Verschneidungssystemen auf dem Weg zur Obstanser Seehütte. Potential ohne Ende
Flugschneiße 8 / Ao, 260 m, 8 Sl, an der "Schwalbenwand"
Auf halbem Weg zur Gatterwand fällt einem ständig eine mächtige Wand zur rechten Hand auf. In der Mitte dieser Wand zieht eine überhängende Verschneidung die Aufmerksamkeit jedes Bergsteigers auf sich. Zentrum dieser "Flamme" ist ein gelber Felsen, der sich leider als sehr brüchig erwiesen hat. Rechts und links davon ist aber sehr guter Felsen anzutreffen. Auffallend in dieser Wand ist die enorme Anzahl an herumschwirrenden Schwalben, weswegen diese Wand von mir eigenmächtig "Schwalbenwand" getauft wurde.
Zustieg: ca 15 min nach dem Parkplatz (Wasserfall) beginnt der versicherte Weg zum Ende des Wasserfalls. Dort verlässt man den Weg nach rechts in eine Schotterrinne (Fixseil) und folgt dieser Rinne 10 min steil aufwärts kletternd bis zum 1. Haken am Ende der Schotterreise.
Die "Flugschneiße" wurde von Reini Scherer im August 2005 solo von unten erstbegangen. Lediglich die ersten beiden Seillängen über den Vorbau wurden nachträglich von oben eingebohrt. Leider fehlt derzeit noch eine geeignete Abseilpiste und man muss die Fixseile für den Rückzug im Quergang verwenden. Der gelbe Felsen ist sehr brüchig und sieht besser aus, als er ist. Deswegen musste in der Mitte der Wand (im Bild rechts unten) eine Seillänge auch 8-/Ao geklettert werden.Der Rest ist ganz passabel und beeindruckend im Tiefblick. Drei von 5 möglichen Sternen für diese Route.
Die 8 Seillängen im Einzelnen: 4+, 8-/8, 3, 8-, 8-/Ao, 7, 5, 5
3. Klettern im Tuffbad bei Maria Luggau
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Das Tuffbad ist ein Kurort in der Nähe von Maria Luggau, einem Wahlfahrtsort im westlichsten Kärnten, an der Grenze zu Osttirol. Man erreicht diesen Ort, wenn man bei der großen Brücke östlich von Maria Luggau ins beschilderte Tuffbad abzweigt und dort beim Hotel parkt. (ca 3 km von der Hauptstraße) Auf einem Wanderweg kommt man, leicht links haltend, in ca 15 min zum kleinen Schotterwerk, wo sich auch der Klettergarten befindet.
Der "neue Block" befindet sich 10 min weiter links oben und ist nicht zu übersehen. Leider gibt es hiervon noch kein Topo, aber es befinden sich bereits zwei Routen im 7 Grad dort und Potential für ganz schwere "Geräte" auch im 10 Grad.
Für die Mehrseillängenrouten zweigt man bald nach den Kurhäusern nach rechts (Osten), Richtung Lienzer Dolomiten ab (ca 30 min vom Parkplatz)
Der Hauptteil des Klettergartens Tuffbad mit ca 30 Routen von 5 bis 8. Grad.
Die Routen wurden hauptsächlich vom Joachim und Mario Lugger, sowie Helli Ortner, Hannes Oberluggauer und anderen eingerichtet. Topo, Schwimmen, Sauna, Kaffe, Kuchen und gutes Essen gibts auch im Hotel Tuffbad. Liebe Grüße an meinen Cousin EGON. Das Klettergebiet ist auch im Kletterführer "Klettern in Kärnten und Osttirol von Ingo Neumann" erschienen.
Die Routen von rechts unten nach links oben:
1. Gold im Mund 20m 5 18. Schlangenriss 40 m 7-
2. Power Mauer 25 m 7 19. Rapunzel 18 m 7
3. Opas Blitz 25 m 7/7+ 20. Querverkehr 18 m 6-
4 Schirhaklriss 30 m 4+ 21. Zepinverschneidung 25 m 5-
5 Stay cool 35 m 8/8+ 22. Via tortura (ohne Ver.) 30 m 7-
6. Hindernissbahn 35 m 8+/9- 23. Böses Erwachen 25 m 8-
7. Ausgeträumt 20 m 8- 24. Night Rider 17 m 4+
8. U9 Kingroyal 20 m 8 25. Jugendzeit 17 m 4+
9. U9 light 20m 8 26. E.A.V. 15 m 3
Variante Up classic 20 m 8 27. Plattenzauber 17 m 7-
10.Tagträumer 20 m 8 28. Steh greif sohlo 17 m 4+
11. Gänseblümchen 15 m 8 29. Lausgefliegt 1. Sl. 25 m 7
12. Romanus 35 m 7 2. Sl. 15 m 8-
13. Rambo 35 m 7 30. S´Vieh mit dem Rüssel 4 Sl 100 m 6-
14. Nachtschwärmer 35 m 6+ 31. Unterarmgulasch 15 m 9
15 ? 25 m 6
16 Rosenkavalier 18 m 8-
17 Projekt 26 m ?
Im zentralen Teil dieser Wand zieht die neue Mehrseillängentour "Solaris" nach oben (9 Sl im 5. Grad)
Das Topo von dieser Route und ein Topo vom Ostriss am Hochweißstein kann man sich am Ende dieses Berichtes ganz unten bei Downloads herunterladen (Link und upload) oder gleich hier:
Topo "Solaris", 9 Sl, 5. Grad, Tuffbad bei Maria Luggau
Topo "Ostriss", 8 Sl, 7. Grad, Hocheißstein bei Maria Luggau (schaut euch mal den Felsen an!!)
4. Klettergarten im Obertilliacher Dorfertal
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Dieser Klettergarten wurde in den Jahren 1992/93 von Reini Scherer eingerichtet. Durch den extremen Überhang sind die Routen 5 - 14 eigentlich immer trocken. Es handelt sich um großgriffiges und in der Mitte stark überhängendes Urgestein. Die meisten Routen im Überhang müssen noch gut abgeklettert werden. Nach dem Motto "Auch hier stecken Haken" würde ich diesem Klettergarten vorwiegend auf Grund des mühsamen Zustiegs nur 1 - 2 von 5 Sternen geben. Wenn man in der Gegend aber schon alles kennt, dann zahlt sich ein Abstecher durchwegs aus. Vielleicht entschließt sich die Gemeinde Obertilliach ja doch einmal, einen Weg dorthin zu errichten?!
Zustieg: Von Obertilliach ins Dorfertal, am Spielplatz und am See vorbei über Brücke Richtung Klapfsee und Porze. Nach der 2. Brücke kommt eine lange auffallende Gerade, die sich zum Schluss aufsteilt. Rechts davon sieht man eine Wildfütterung und weit oben im Wald die Felsen. Von hier geht man ca 20 - 30 min steil durch den Wald direkt zu den Felsen hoch.
Beste Jahreszeit: Frühjahr bis Herbst (Ostwand)
5. Klettergarten im Leitertal knapp unterhalb der Stuckenseen
(Nähe Obertilliach - im Winter ist hier ein super Wasserfall Klettergebiet)
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In den letzten Jahren wurde diese Gegend in erster Linie durch die sehr guten Möglickeiten bekannt, im Winter das Wasserfallklettern zu praktizieren. Rechts der Wasserfälle existiert seit den Jahren 1993/1994 der von Reini Scherer eingerichtete Klettergarten. Es handelt sich vorwiegend um Wandkletterei in sehr festem Urgestein. Die leichten Routen Nr. 5 - Nr. 7 sind immer trocken. Lediglich am Einstieg befinden sich immer hohes Gras und anders Grünzeug. Durch die meist nasse und feuchte Umgebung gebe ich diesem Klettergarten lediglich 1 - 2 von 5 möglichen Sternen. Dafür ist er aber bei Besitzern von Gelände tauglichen Fahrzeugen sehr leicht erreichbar.
Zugang: wenn man die Forststraße bis zum Schluss fährt, dann geht man lediglich noch 5 min auf dem Weg zu den Stuckenseen und zur Filmoorhütte. Die Abzweigung in das Leitnertal befindet sich, von Kartitsch kommend, knapp vor Leiten (Gemeinde Obertilliach), vor der alten Mühle, wo man über eine Brücke muss. Man fährt dann mit dem Auto 10 min (ca 4km) in das Tal hinein
Beste Jahreszeit: Sommer und Herbst, sonst meist nass.
6. Bouldergebiet im Erschbaumertal bei der Tscharrehütte
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Dieses Gebiet wurde von Kletterern aus Sillian , Heinfels und Kartitsch bereits im Jahre 1994 zum ersten Mal systematisch erschlossen. Damals entstanden bereits über 30 Boulder, die auf Grund der Höhe zum Teil auch mit 1 - 2 Haken abgesichert wurden.
Es handelt sich um eines, der lohnendsten Bouldergebiete in Osttirol. Eine eigenartige Mischung aus Urgestein und Riffkalk ermöglicht interessantes Klettern an zum Teil sogar sehr hohen Blöcken. Die Blöcke sind 4 bis 8 m hoch und wurden bereits vor 40 Jahren von der Bergrettung für Übungszwecke (vermutlich Abseilen und Kameradenbergung) verwendet. Am häufigsten dürfte aber Altmeister Sint Sepp an den Blöcken anzutreffen gewesen sein.
Seit Beginn des neuen Jahrtausends sind auch Lienzer Kletterer häufig an den Blöcken und haben dafür gesorgt, dass viele neue und vor allem auch sehr schwere Boulder hinzu gekommen sind. Zum Teil wurden von ihnen sogar Felsblöcke entfernt, für ein besseres Absprunggelände. Durch die enormen Tätigkeiten im Jahr 2006 sind bereits mehr als 60 Probleme bis 8a vorhanden. Der Felsen ist kaum verflechtet und muss eigentlich nicht geputzt werden.
Zufahrt: Derzeit ist die Zufahrt in den Talschluss bis zur Tscharrehütte (alte Hirtenhütte) noch geduldet und man geht dann lediglich 3 - 5 min zu Fuß. Man erreicht das Erschbaumertal, wenn man in Kartitsch bei der Kirche Richtung Gasthof Waldfrieden abzweigt. Kurz vor dem Waldfrieden zweigt man links ins Erschbaumertal ab und fährt dann mit Gelände tauglichen Fahrzeugen bis in den Talschluss. Hier wäre auch die Errichtung eines kleinen Klettergartens möglich.
Wenn man vom Bouldergebiet weitergeht kommt man zu den bekannten Liköfelwänden und der Kinigat Norwand, wo viele alpine Klassiker im 4 - 6 Grad zu Hause sind. Vor allem Sint Sepp hat hier in den 80er Jahre viele Routen im besten Gestein erstbegangen.
Foto mit freundlicher Genehmigung von Gery Unterasinger
von seiner homepage: www.vertical-unlimited.com (Menü Info)
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